Lesung und Gespräch zum Thema Sexarbeitsfeindlichkeit mit Ruby Rebelde.
Sexarbeitsfeindlichkeit – so heißt die Diskriminierung, der Sexarbeiter*innen in einer langen, bis heute anhaltenden Verfolgungsgeschichte ausgesetzt sind. Ruby Rebelde erläutert anhand von Themen wie Sexualmoral, Abwertung von Promiskuität und Autoritarismus, warum Sexarbeitende ausgegrenzt werden und ihr Existenzrecht infrage gestellt wird. Wie wirkt sich Sexarbeitsfeindlichkeit gesamtgesellschaftlich aus und wie fühlt sie sich an? Welchen Anteil daran haben Journalismus und performativ agierende Politik? Wer sind die Akteur*innen hinter der Bewegung zur Abschaffung der Prostitution, mit wem kooperieren sie, und weshalb sind sie damit so erfolgreich? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, wird in diesem Buch fündig.Das Buch „Warum sie uns hassen“ von Ruby Rebelde bietet einen Einblick in eine Realität, über die wenig bekannt ist, aber viel spekuliert wird.
Ruby Rebelde analysiert die polarisierte Debatte über Sexarbeit und Menschenhandel – und doch ist das Buch unterhaltsam. Historische Beispiele treffen auf Anekdoten und medienkritische Überlegungen. Wie gelingt sexarbeitsinklusiver Feminismus und wie können die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen verbessert werden? Mehr als drei Jahre Recherche sind in diesem Buch enthalten. Wenig bekannte Netzwerke und Bündnisse kommen ebenso zur Sprache, wie Überlegungen zur Diskriminierungsform Sexarbeitsfeindlichkeit in Vergangenheit und Gegenwart. Am Beispiel des Umgangs mit als "asozial" verfolgten Sexarbeiter*innen im NS wirft Ruby Rebelde Fragen nach Erinnerungspolitik und Leerstellen darin auf. Die biografischen Anekdoten beleuchten, wie es ist mit Sexarbeitsfeindlichkeit zu leben.
Eröffnet wird der Abend durch eine Lesung, daran schließt sich ein moderiertes Gespräch über Sexarbeitsfeindlichkeit und Queerfeindlichkeit an und danach besteht Gelegenheit zur Diskussion.